Die Rolle des Pferdes im Coaching ist klar vorgegeben: Das Pferd ist hier der Trainer. Der Mensch fungiert lediglich als Co-Trainer und Vermittler. Gruppendynamik und eine besondere Sensibilität bei der Auswahl von Führungspersönlichkeiten sind für ein Pferd überlebensnotwendig und somit tief in seinem Wesen verankert. Denn nur eine funktionierende Herdenstruktur und ein starkes Leittier an der Spitze bilden die Basis für den Fortbestand. Hier finden sich Parallelen zu den Erfolgskriterien von Unternehmen! Dies schafft die Möglichkeit, die natürlichen Instinkte der Pferde im Rahmen von Coachings für Trainingszwecke zu nutzen.
An wen richten sich die Seminare mit Pferden?
Die meisten Seminare richten sich gezielt an Menschen, die Menschen führen. Das heisst vor allem Führungskräfte, aber auch Projektleitergruppen und gesamte Teams mit ihrer Führungskraft. Doch nicht nur Führungskräfte profitieren vom Coaching mit Pferden. Die Zielgruppen sind hier viel weiter gefasst.
- Tierinteressierte
- Menschen, die ein intensives Erlebnis in einer für sie neuen Situation machen wollen
- Offenherzige Menschen, die bereit für Feedback und Reflexion sind
- Lösungsorientierte, neugierige und innovative Menschen
- Menschen, die von ihren vielen bereits erlebten Seminaren gesättigt sind
- Menschen mit einem sehr trockenen oder/und kopflastigen Beruf
Langjährige Führungserfahrung ist kein Muss! Jedoch kann es vorteilhaft sein, wenn die Teilnehmer bereits erste Erfahrungen gemacht haben. So haben sie die Möglichkeit, Referenzbeispiele in den Transfer einzubringen.
Wie sind die Führungskräftetrainings mit Pferden aufgebaut?
Ein Coaching mit den Pferden kann im Gegensatz zu anderen klassischen Seminaren nicht so variabel und detailgetreu geplant werden. In der Regel nehmen Führungskräftetrainings mit Pferden meist zwei Tage in Anspruch. Dies bildet einen guten Rahmen, um den Teilnehmern am ersten Tag ausreichend Zeit einzuräumen, sich auf den “Mitarbeiter Pferd” einzustellen, die Co-Trainer kennenzulernen und mögliche Ängste zu überwinden. Im weiteren Verlauf können auf dieser Basis komplexe Themenstellungen aus den Bereichen Projektmanagement, Führung oder auch der allgemeinen Zusammenarbeit im Team angegangen werden.
Die Hälfte der Zeit nehmen die Übungen mit den Pferden in Anspruch. In der anderen Hälfte reflektieren die Co-Trainer diese gemeinsam mit den Teilnehmern. Die Reflexion nimmt hier einen genauso hohen Stellenwert wie die praktische Übung ein. Das Coaching beginnt mit der individuellen Auswahl des Pferdes durch die Teilnehmer, mit dem diese dann Aufgaben gestellt bekommen. Dabei kann es sich z.B. um Geschicklichkeitsübungen für das Pferd handeln, die bestmöglich gelöst werden sollen. Hier führen viele Wege nach Rom! Das Feedback zu der Aufgabe kommt im Anschluss zuerst vom Pferd, dann von den Teilnehmern und zuletzt von den Co-Trainern. An dieser Stelle schliesst sich der Transferteil an, der unternehmensspezifisch entwickelt wird und in konkreten Umsetzungsplänen für die Teilnehmer mündet.
Dem Coaching voraus geht die Abstimmung eines detaillierten Seminarinhaltes – welcher die Voraussetzung für ein erfolgreiches Seminar darstellt. Nur so bekommen die Teilnehmer die Möglichkeit, die eigenen Prinzipien zur Mitarbeiterführung zu reflektieren und diese anhand von vorher festgelegten Fragestellungen weiterzuentwickeln. Der Coach entscheidet somit im Vorfeld, ob das Training mit Pferden die geeignete Coaching-Methode für den Arbeitsauftrag ist und er diese durch ein Coaching mit Pferden erfüllen kann.
Das Coaching mit Pferden lebt von den Übungen und praktischen Erfahrungen
Die Coachings mit Pferden sind beliebt und damit sehr verbreitet. Bei der Vielzahl von Anbietern, sind die Angebote auf den ersten Blick kaum noch zu unterscheiden. Auf den zweiten Blick lassen sich unterschiedliche Schwerpunkte, wie die Erweiterung des Handlungsspielraums im Berufsalltag, festmachen.
Wichtig ist: Es darf nicht darum gehen, vom Coach etwas vorgeführt zu bekommen, sondern in den Übungen seinen eigenen Weg zu finden. Bei einem effektiven Training bauen die Übungen aufeinander auf, sodass die Teilnehmer die Erfahrungen aus der vorherigen Übung nutzen können. Der Anschluss vom bereits erwähnten Feedback sowie Transfer- und Umsetzungsteil ist essenziell und sollte daher nicht fehlen
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